Linke begutachten Anti-Corona-Demo kritisch
Ab dem zweiten November 2020 wird es in Deutschland erneut einen sogenannten kleinen Lockdown geben. Anders als im Frühjahr wird es im öffentlichen Leben weniger starke Einschränkungen geben, dennoch stehen gerade Gastronom*innen und Kulturschaffende vor riesigen Problemen und sorgen sich um ihre Existenz. Um zu verhindern, dass Kunst, Kultur und lokale Gastronom*innen in die Knie gehen, muss jetzt gehandelt werden.
Die Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE im Vogtland, Janina Pfau, erklärt dazu: „Der Schutz von Menschenleben steht für uns an erster Stelle und dafür müssen wir auch unseren Teil dazu beitragen. Jedoch dürfen wir hier nicht die Schwächsten der Gesellschaft vergessen und müssen auch die Berufsgruppen unterstützen, die besonders von den Einschränkungen betroffen sind. Eine kritische Auseinandersetzung ist wichtig, ein allgemeines Verurteilen von Maßnahmen und das Leugnen des Virus ist aber der falsche Weg.“
Charlotte Roffalski, Sprecherin der Linksjugend Vogtland, schließt sich Pfau an und ergänzt: „Ich finde es richtig, dass Kulturschaffende und auch Gastronom*innen die Maßnahmen stark kritisieren! Es geht um das überleben lokaler Unternehmer*innen! Sie dürfen nicht vergessen werden in der Pandemie. Ich sehe die Landesregierung in der Pflicht Wege für die Kulturschaffenden dass sie weiterarbeiten können, sowie Mittel zu investieren, wie es Thüringen getan hat.“
Am Freitag rief die rechtsextreme Kleinst-Partei „Der dritte Weg“ zu einer Kundgebung in Plauen auf, um die geplanten Maßnahmen zu kritisieren. Nachdem sich Demos dieser Art bereits immer weiter im rechten Spektrum verorten ließen, sehen demokratische Kräfte jetzt immer besorgter in die Richtung dieser Kundgebungen.
Kreisvorstandsmitglied Johannes Höfer, ergänzt: „Die neuen Einschränkungen unseres Lebens im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Corona-Pandemie sind hart und treffen vor allem Kunstschaffende und die Gastronomiebranche hart. Hygienekonzepte wurden erarbeitet, viele Menschen vor allem aus der Eventbranche haben seit März faktisch keine richtige Arbeit mehr, da muss endlich was getan werden. Künstler*innen sind nicht nur lebensrelevant, sondern, entgegen der scheinbar vorherrschenden Meinung der Regierung, mit mehr als 1,4 Millionen Beschäftigten und mehr als 130 Milliarden Euro Umsatz im Jahr auch systemrelevant. Kritik ist also durchaus an mancher Stelle angebracht. Die Maßnahmen als sinnlos hinzustellen, die Gefährlichkeit des Virus zu leugnen oder sich mit offenen Rechtsextremisten auf die Straße zu stellen ist aber keine angebrachte Kritik, sondern beschämend.“